Anhand der tatsächlich umgesetzten Bildungsmodule kann jede Kita ihren Elefanten selber farbig gestalten.
Die drei Farben Gelb, Rot und Schwarz sind Pflicht beim Bildungskonzept elmar, aus den restlichen Farben wählt jede Kita entsprechend ihres pädagogischen Angebotes diejenigen aus, die bei ihr umgesetzt werden. Allerdings gehört mindestens einer der Blautöne oder Violett dazu.
Das farbige Baukastensystem elmar setzt sich aus folgenden Elementen zusammen:
Gelb: Bildungsprojekte
Diese Farbe symbolisiert Bildungsprojekte, die während ca. 12 Wochen oder länger umgesetzt werden (Brauchtumsthemen wie Fasnacht, Ostern, Samichlaus, usw. vielleicht auch nur ca. 2 bis 4 Wochen). Die Kinder erhalten die Gelegenheit, sich mehrmals pro Jahr in ein Bildungsprojekt zu vertiefen. Diese werden anhand der kindlichen Interessengebiete gemeinsam ausgesucht und altersgerecht umgesetzt.
Diese Farbe steht für das geführte Gruppenangebot, welches den Kindern passend zum aktuellen Bildungsprojektthema täglich neu offeriert wird. Das Gruppenangebot dauert je nach Alter der Kinder zwischen 10 und maximal 40 Minuten. Es ist auf der 2/3 Bewegungsformel aufgebaut und heisst im elmar Kita-Alltag neu Gruppenangebot anstatt "geführte Sequenz, Aktivität, Singkreis oder Kreisli".
Das in vielen Kitas übliche Morgenkreisritual kann hingegen als kurze Sammlung von max. 5 Min. dem Gruppenangebot vorangestellt werden. Die Kinder haben immer die Wahl, ob sie beim täglichen Gruppenangebot mitmachen wollen oder nicht. Wir versuchen allerdings, sie mit spannenden, abwechslungsreichen und altersgerechten Angeboten zu motivieren.
Im Jahr des Kindergartenübertritts werden Kinder jedoch dazu angehalten, von A bis Z beim Gruppenangebot mitzumachen, wenn sie sich für die Teilnahme entschieden haben.
Diese Farbe symbolisiert die Arbeit mit Portfolios. Die Kinder werden regelmässig (auch schriftlich) bei ihrem Tun beobachtet. Diese Beobachtungen werden im Team besprochen. Daraus resultieren wenn immer möglich anregende Spielangebote für das Kind.
Das Portfolio jeden Kindes beinhaltet gemeisterte Herausforderungen, seine bedeutenden Werke sowie Fotos vieler Krippenerlebnisse, Rituale und hin und wieder auch beobachtete Lernschritte (in Form von Lerngeschichten oder dem Dokument "Geschafft-Gelernt"). Wer dieses Blau für seine Arbeit in der Kita auswählt, muss zwingend eine weitere blaue oder violette Farbe auswählen, damit die individuelle Entwicklungsbegleitung gewährleistet ist, da Lerngeschichten oder das Dokument Geschafft-Gelernt in ausreichender Zahl keine Pflicht mehr sind.
Diese Farbe bezeichnet die Arbeit mit Werkstattangeboten. Solche werden meistens zu einem ausgesuchten Thema oder passend zum laufenden Bildungsprojekt bereit gestellt. Die Werkstattarbeit muss in der Kita den unterschiedlichen Fähigkeiten der altersgemischten Kindergruppe gerecht werden. Dabei werden immer mehrere Spielangebote (10 oder mehr Posten) zum gleichen Projektthema angeboten.
Unter den verschiedenen Posten sollte jedes Kind entsprechend seiner Fähigkeiten einige anregende und herausfordernde Aufgaben finden. Jedes Kind bekommt eine Karte, auf welcher die erledigten Posten bezeichnet werden. Ein Kita-Kind wählt die Werkstattangebote nach eigenen Interessen aus. Es muss nicht alle Posten machen, darf aber beim gleichen Posten mehrmals spielen.
Unter dieser Farbe findet man das Konzept der Spielkisten (nach Regula Kormann). Wer mit diesem Konzept arbeitet, bietet den Kindern viel Platz in den Kita-Räumen, welche sie jeden Tag nach Auswahl der Spielkisten mit ihrem Spiel in Besitz nehmen.
In den Spielzimmern gibt es deshalb möglichst kein anderes Spielmaterial und wenig bis keine Möbel. In jeder der ca. 20-30 Spielkisten gibt es nur ein Material, beispielsweise viele Korkzapfen. Oder Bauklötze, Tannzapfen, Legematerial, Tücher, Hüte, Puppen, Besteck, Legosteine, Autos usw. Auch zum aktuellen Bildungsprojektthema finden die Kinder Spielkisten mit passendem Material. Für Babys können spezielle Spielkisten eingerichtet werden. Beim Aufbewahrungsort soll von aussen erkennbar sein, was jede Spielkiste beinhaltet. Anhand unserer Beobachtungen werden die Spielkisten je nach Interessen der Kinder ab und zu mit neuen Materialien bestückt.
Diese Farbe zeigt, dass in der Kita das individuelle Lernen je nach Platz in Bildungsräumen oder Bildungsinseln resp. Bildungsecken angeregt und begleitet wird. Eine geräumige Kita entscheidet sich vielleicht, 3 oder mehr ihrer Räume in spezielle Lernorte umzuwandeln. So werden je nach Interessen der Kinder ein Theaterraum, Kreativraum, Bewegungsraum, Zahlen- oder Buchstabenraum, Technikraum, Experimentierraum usw.
oder ein Raum mit Montessori Materialien eingerichtet. Die Kinder können frei entscheiden, in welchem Raum, mit wem und wie lange sie sich dort betätigen möchten. Anhand der regelmässsigen Kinderbeobachtungen wird das Spielmaterial in den Räumen flexibel angepasst. Bildungsinseln oder Bildungsecken haben das gleiche Ziel, welches aber auf kleinerem Raum umgesetzt wird.
Trotzdem verzichten Vereins-Mitglieder dabei nicht auf ihre Stammgruppen.
Diese Farbe steht für abwechslungsreiche Freispielangebote, welche das Grundangebot der Kita mit mehreren spannenden, lustigen und herausfordernden Spielideen zum aktuellen Projektthema ergänzen. Wichtig ist es, immer für die verschiedenen Entwicklungsstufen und Interessengebiete der anwesenden Kinder Angebote bereitzuhalten und im Laufe des Projektthemas regelmässig neue Spielangebote zu machen (2-3 Angebote nach jeweils 2-3 Wochen). Beim Thema Wasser könnte man beispielsweise in der ersten Woche diese drei besonderen Freispielangebotemachen:
Babys: Wasserbecken zum Planschen hinstellen und nach einiger Zeit Eiswürfel dazugeben.
Kleinere Kinder: Mit grossen Pinseln und Wasser auf die Steinplatten im Garten rasch vergängliche Bilder malen.
Grössere Kinder: Welche Gegenstände schwimmen und welche sinken in einem Wasserbecken?
Auf diese Weise können sich die Kinder im Projektverlauf immer wieder mit neuen Spielen ins Thema vertiefen. Am Schluss des Projektes werden alle diese Angebote weggeräumt.
Diese Farbe symbolisiert den Einbezug von Naturräumen in den Kita-Alltag. Da das Kind für seine gesunde Entwicklung eigene Erfahrungen draussen in der Natur machen muss, gehört der Aufenthalt im Freien möglichst jeden Tag dazu. Dieser kann in einem geeigneten Gartengelände oder auch an regelmässigen Natur- und Waldtagen stattfinden. Das Kind soll unsere Welt selbstständig erfahren und begreifen können. Zudem benötigt das kindliche Gehirn für seine
enorme Lernarbeit viel Sauerstoff und Bewegung. Beides wird bei fröhlichem Spiel und Spass in Naturräumen gewährleistet. Ein Spaziergang auf dem Trottoir im Quartier entspricht hingegen nicht den Anforderungen der Farbe Grün.
Diese Farbe gehört zur Bildung des Kindes im Alltag. Diese Bildung ist im Elementarbereich sehr wichtig und darf nicht unterschätzt werden. Sie sollte bewusst ermöglicht werden.
Die Alltagsbildung umfasst Lerngebiete wie die eigene Körperpflege, das selbstständige An- und Ausziehen, die Mithilfe im Haushalt, das Essen, das Aufräumen und vieles mehr. Gleichzeitig unterstützen wir bei diesen Alltagshandlungen im Gespräch mit dem Kind seine Sprachentwicklung und helfen, seinen aktiven Wortschatz zu erweitern. Wichtig ist auch der Umgang mit Konflikten, der schon früh geübt werden sollte.
Generell unterstützt die Alltagsbildung den Erwerb von Fertigkeiten und Fähigkeiten und somit die Entwicklung der Selbstständigkeit und des Selbstwertgefühls der Kinder.